Vaterschaftsurlaub in Frankreich 2025: Anspruch und Dauer

Der Vaterschaftsurlaub in Frankreich wurde 2021 grundlegend reformiert und zählt heute zu den fortschrittlichsten Regelungen in Europa. Väter haben seither Anspruch auf insgesamt 25 Tage bezahlten Urlaub nach der Geburt eines Kindes, zusätzlich zu den drei Tagen gesetzlichem Sonderurlaub. Ein Teil davon ist verpflichtend, was die Rolle des Vaters in den ersten Lebenstagen des Kindes stärken soll und ein wichtiges Signal für mehr Gleichstellung setzt.
2. Wie die berufliche Freistellung finanziert wird
3. Die Dauer des gesetzlichen Erziehungsurlaubs
4. Gibt es die Elternzeit auch in Frankreich?
Einer EU-Richtlinie zufolge stehen Vätern 10 Tage vergüteter Erziehungsurlaub nach der Geburt des Kindes zu. Die Einführung dieses Gesetzes soll für europaweite gleiche Standards der Elternzeitansprüche sorgen. Frankreich verlängerte am 1. Juli 2021 den gesetzlichen Vaterschaftsurlaub von 11 auf 25 Tage.
Die berufliche Auszeit der Väter nach der Geburt des Kindes bezeichnet man in Frankreich als den sogenannten Congé de partenité. Dieser kann in Anspruch genommen werden, solange sich der Vater zum Zeitpunkt der Geburt in einem Angestelltenverhältnis befindet.
Auch Personen, die biologisch nicht der Vater des Kindes sind, welche jedoch in einer Beziehung zur Mutter stehen und mit dieser den gleichen Haushalt bewohnen, können den Antrag auf Vaterschaftsurlaub stellen.
Die Beantragung der beruflichen Auszeit ist unabhängig von der Art des Arbeitsvertrages.
Die Caisse primaire d'assurance maladie (CPAM) ist zuständig für die Vergütungen des Vaterschaftsurlaubs in Frankreich. Der Antragsteller muss vollständig unter Beschäftigungspause stehen und mindestens 150 Stunden in den letzten drei Monaten gearbeitet haben, um Anspruch auf die Vergütung zu erheben.
Ähnlich wie das Kindergeld in Deutschland, besteht in Frankreich die Möglichkeit als Eltern, von der sogenannten Prestation partagée d'éducation de l'enfant (PreParE) zu profitieren.
Bedingungen dafür sind der Nachweis über die vollständige oder teilweise Beschäftigungspause beider Eltern, um das Kind zu erziehen. Leben die Eltern gemeinsam als Paar, und handelt es sich bei beiden um das erste Kind, können diese die PreParE beanspruchen.
Auch für alleinerziehende Eltern besteht die gleiche finanzielle Unterstützung. Im Falle einer vollständigen Einstellung der Tätigkeit beider Eltern, erhalten diese einen Zuschuss von 398,79 € pro Monat. Bei einer Teilzeitanstellung beläuft sich der Betrag auf 257,80 € monatlich.
Die Dauer des französischen Vaterschaftsurlaubs variiert je nach Geburtsdatum des Kindes. Der Vaterschaftsurlaub muss in den folgenden 6 Monaten nach der Geburt genommen und mindestens einen Monat vor Antritt beim Arbeitgeber angekündigt werden.
In Frankreich sind Väter dazu verpflichtet den Congé de naissance zu nehmen, dabei handelt es sich um 3 Pflichturlaubstage direkt nach der Geburt, gefolgt von weiteren 4 Tagen Vaterschafts- und Erziehungsurlaub, welche in der Summe zu 7 Tagen obligatorischer Arbeitsfreistellung führen.
Anschließend können weitere 21 Tage in Anspruch genommen werden. Es besteht die Möglichkeit, diese in zwei Phasen aufzuteilen, mit einer Mindestdauer von jeweils 5 Tagen. Dies bedeutet, dass die erste Phase mindestens 5 Kalendertage andauern muss. Einen Monat später können daraufhin 16 weitere Tage beansprucht werden.
Der Congé parental beschreibt mehr oder weniger die Elternzeit, wie wir sie aus Deutschland kennen. Diese kann nach dem Mutter- oder Vaterschaftsurlaub beantragt und bis zum dritten Geburtstag des Kindes wahrgenommen werden.
Die französische Elternzeit kann sowohl in Teil- als auch in Vollzeit in Anspruch genommen werden.
Mehr dazu:
- Mutterschafts- und Vaterschaftsurlaub in Frankreich: Gesetzliche Regelungen
- Beruf und Familie in Frankreich: Elternzeit, Kindergeld und Beihilfen
- Familienleistungen in Frankreich: Kindergeld, Zuschüsse, Beihilfe

Olivier Geslin

