Das deutsch-französische Karrieremagazin
Französisch 
Finde Deinen deutsch-französischen Traumjob
 

Endloser Meeting-Marathon: Ein deutsches Abenteuer in der französischen Arbeitswelt

Endloser Meeting-Marathon: Ein deutsches Abenteuer in der französischen Arbeitswelt

In Frankreich gibt es eine „Krankheit“, die die Büros beherrscht: die „réunionnite aiguë“ – die unaufhaltsame Besessenheit von Meetings. Für Jennifer, eine Deutsche, die seit fünf Jahren in Paris arbeitet, bedeutet das stundenlange Diskussionen, oft ohne klaren Zweck. Doch statt sich zu ärgern, nimmt sie die Sache mit Humor: „In Frankreich ist ein Meeting keine einfache Besprechung, es ist eine Kunstform!“ Begleiten Sie Jennifer in die faszinierende Welt der endlosen Meetings – und erfahren Sie, wie sie mit Humor die „réunionnite“ überlebt.

 



1. Was ist die „réunionnite aiguë“?

1. Was ist die „réunionnite aiguë“?

Der Begriff réunionnite aiguë beschreibt humorvoll eine weit verbreitete „Krankheit“ in der französischen Arbeitswelt: die scheinbar unaufhaltsame Besessenheit von Meetings. Ein französischer Arbeitstag ist oft durch zahllose Besprechungen geprägt, die scheinbar unvermeidlich und oft endlos sind. Was als kurze Zusammenkunft beginnt, um Ideen auszutauschen, kann sich zu einer mehrstündigen Diskussion ohne klares Ergebnis ausweiten. Dieser kulturelle Eigenart wurde sogar ein eigener Begriff gewidmet: „réunionnite“.

Frankreich ist bekannt für seine Liebe zu Diskussionen und Debatten, und die Arbeitswelt bildet hier keine Ausnahme. Laut einer Studie von Doodle aus dem Jahr 2023 verbringen französische Angestellte im Durchschnitt 6 Stunden pro Woche in Meetings. Dies ist zwar ein internationaler Trend, aber Frankreich hat es zu einem Kunstwerk erhoben. Die Frage ist, wie Mitarbeiter es schaffen, produktiv zu bleiben, wenn sie von einer wahren Flut an Besprechungen überrollt werden.



2. Jennifer in Paris: Die Leiden einer Versicherungsexpertin

2. Jennifer in Paris: Die Leiden einer Versicherungsexpertin

Jennifer, eine 34-jährige Versicherungsexpertin aus Deutschland, kennt das Phänomen nur zu gut. Seit fünf Jahren arbeitet sie in der Pariser Filiale eines großen Versicherungsunternehmens, und die „réunionnite aiguë“ hat sie von Anfang an überrascht. „Als ich neu war, dachte ich, das sei eine Übergangsphase“, erzählt Jennifer schmunzelnd. „Doch selbst heute noch, nach all diesen Jahren, bin ich erstaunt, wie viel Zeit wir in Meetings verbringen.“

Jennifer schildert die Situation mit Humor: „Manchmal frage ich mich, ob ich mein eigentlicher Job Beraterin ist oder professionelle Meeting-Besucherin.“ Sie erzählt von einem typischen Montagmorgen, an dem ihr Posteingang bereits mit Einladungen zu Besprechungen gefüllt ist. „Die Einladungen sind wie ein Countdown in die Woche – und oft enden sie erst am Freitag um 18 Uhr.“ Besonders spannend sind für Jennifer die Meetings, in denen man über die nächste Besprechung spricht. „Man könnte fast meinen, es sei ein nationaler Sport!“



3. Ein Tag voller Meetings: Der typische Arbeitsalltag

3. Ein Tag voller Meetings: Der typische Arbeitsalltag

Ein typischer Tag beginnt für Jennifer um 9 Uhr mit einem „Kick-off Meeting“. „Die Hauptfrage ist dann: Sind wir alle da?“, erklärt sie lachend. „Sobald das geklärt ist, verbringen wir 30 Minuten damit, den Zweck der Besprechung zu definieren.“ Es folgt ein Meeting zur Koordination der Teams, das oft länger als geplant dauert. Pünktlichkeit ist hier ein elastischer Begriff: „In Paris scheint es fast ein ungeschriebenes Gesetz zu sein, dass man fünf Minuten zu spät kommt.“

Nach der Mittagspause – einem heiligen Ritual in Frankreich – wartet das nächste Meeting. „Meistens besprechen wir Themen, die auch per E-Mail geklärt werden könnten. Aber wo bliebe da der französische Charme?“, fragt Jennifer augenzwinkernd. Der Tag endet oft mit einem „Wrap-up Meeting“, das fast immer um 30 Minuten überzieht. „Am Ende des Tages frage ich mich, wann ich jemals Zeit hatte, um tatsächliche Arbeit zu erledigen.“



4. Humorvolle Lösungen für die französische „Meeting-Manie“

4. Humorvolle Lösungen für die französische „Meeting-Manie“

Wie geht Jennifer mit der „réunionnite aiguë“ um, ohne den Verstand zu verlieren? „Ich habe mir eine eigene Strategie zurechtgelegt“, erzählt sie. „Ich bereite eine Liste mit Wortspielen vor, um in Meetings meine Kollegen zum Lachen zu bringen.“ Humor sei eine der besten Waffen, um die endlose Abfolge von Besprechungen zu überstehen. Eine andere Überlebensstrategie ist das Timeboxing: „Ich setze mir selbst klare Zeitlimits, auch wenn das nicht immer funktioniert.“

Es gibt auch kreative Initiativen in ihrem Unternehmen, um die Meeting-Kultur zu verbessern. „Einmal schlug unser Chef einen 'Meeting-freien Mittwoch' vor – es funktionierte genau eine Woche“, lacht Jennifer. Doch trotz all der Meetings liebt sie ihre Arbeit und die Stadt. „Paris hat seinen eigenen Rhythmus, und manchmal gehört die ‚réunionnite‘ eben dazu. Aber solange ich noch lachen kann, ist alles gut!“

Selbst in der Welt der Versicherungen hat die französische Kultur ihren unverwechselbaren Charme, und Jennifer hat gelernt, das Beste daraus zu machen.

Mehr dazu:

 
Jérôme

Jérôme Lecot

 
 
Unser monatlicher Newsletter

Deutsch-französische Job-News auf einen Blick, immer up-to-date!

 
Mehr Artikel auf