Wie Sie als Arbeitgeber über das Gehalt in Frankreich sprechen

In Frankreich über Geld zu sprechen ist einfacher geworden als früher, vor allem mit der jüngeren Generation. Es gibt jedoch sehr große Unterschiede von Branche zu Branche und von Positionsebene zu Positionsebene, und der Generationenbruch ist in diesem Bereich sehr deutlich, dessen muss man sich bewusst sein. Das Gehalt ist ein Vergleichselement zwischen den Bewerbungen, aber nicht der Hauptgegenstand des Vorstellungsgesprächs. Zu wissen, dass diese Frage nicht in diesem Moment geklärt wird, kann Ihnen ein besseres Gefühl geben.

Um die Gehaltsspanne festlegen zu können, werden zunächst der Markt, das Erfahrungsniveau und der Sektor berücksichtigt.

Ein Buchhalter zum Beispiel erhält in der Industrie oder im Einzelhandel nicht das gleiche Gehalt. Dieses muss sich auch an den Gehältern innerhalb der Firma orientieren, denn es geht darum, ein Gefühl der Fairness innerhalb des Unternehmens zu erhalten. Wenn man sich über diese Punkte im Klaren ist, kann man das Thema einfacher im persönlichen Gespräch ansprechen.

Da in der Regel in Frankreich die Gehaltsspanne in der Stellenanzeige genannt oder beim Telefoninterview zur Vorauswahl angekündigt wurde, weiß der Bewerber a priori, worum es geht. Das Thema wird daher grundsätzlich am Ende des Vorstellungsgesprächs angesprochen.

Jérôme Lecot, CEO der deutsch-französischen Personalberatung Eurojob-Consulting schränkt ein:

"Sie können jedoch damit rechnen, dass die Frage, vor allem bei jüngeren Bewerbern, zu früh kommt."

Fragen Sie den Bewerber nach:

• seinen Gehaltsvorstellungen (prétentions salariales)

• der Höhe und Struktur seiner derzeitigen Vergütung: Festgehalt, variable Vergütung, Prämien, Sachleistungen, Lohnsparen usw.

Die Vergütung wird als Jahresbrutto ausgedrückt.

Jérôme Lecot dazu:

"Denken Sie im Sinne einer erweiterten Vergütung, vor allem, wenn Sie Kandidaten aus Konzernen erhalten. Bewerber für die am wenigsten qualifizierten Stellen sprechen oft von einem Nettogehalt, prüfen Sie also, ob Sie das Gleiche meinen."

Sie sollten nach dem ersten Gespräch wissen, wo der Bewerber in Ihrer Gehaltsspanne liegt, auch wenn Sie beim nächsten Gespräch, falls es eines geben wird, noch einmal auf die Einzelheiten des aktuellen Gehalts eingehen können. Notieren Sie die Zahlen ohne besonderen Kommentar. Jérôme Lecot empfiehlt:

"In diesem Stadium sollten Sie die Tür weder zu weit öffnen noch zu weit schließen, denn wenn Sie sich entschließen, weiterzugehen, sollte der Bewerber nicht denken, dass er damit schon gewonnen hat."

Passt der Bewerber in Bezug auf Fähigkeiten, Motivation, Persönlichkeit usw. zu Ihnen? Machen Sie ihm nach dem Treffen per Telefon einen mündlichen Vorschlag, je nach Kontext in unterschiedlichem Zeitraum. Wenn Sie den Bewerber beim ersten Gespräch fragen, ob er noch andere Möglichkeiten hat, können Sie herausfinden, wie viel Zeit Ihnen zur Verfügung steht.

Im Vorfeld erstellen Sie ein Angebot, in dem Sie das Fixum, das variable Gehalt und worauf es beruht, auf wie viele Monate sich das Entgelt verteilt, Boni, ggf. Lohnsparen usw. detailliert auflisten. Das ermöglicht es, die Kohärenz und Klarheit zu überprüfen bevor Sie es abschicken. Die Verhandlung beginnt, wenn der Bewerber das Angebot erhalten hat, wobei drei Fälle zu beachten sind:

• der Bewerber ist zufrieden

• er ist enttäuscht und versucht, mit Argumenten, die er vorbereitet hat, mehr zu erreichen

• er lehnt deutlich ab

Lecot unterstreicht aber:

"Letzteres kommt selten vor, und die Vergütung ist dann nicht der eigentliche Grund für die Ablehnung, sondern eher ein mangelndes Interesse an der Stelle."

Bevor Sie eine Entscheidung treffen, sollten Sie sich mit anderen Personen im Unternehmen austauschen, insbesondere mit denen, die den Bewerber kennengelernt haben. Einerseits kann man nicht alles allein sehen, andererseits bekommt ein Arbeitgeber so Argumente für die Verhandlungen.

Das Geheimnis der Verhandlung besteht darin, die Entscheidung nicht zu überstürzen, auch wenn man unter Zeitdruck steht. Während des Gesprächs sollte man nicht zu übermütig werden, auch wenn man dem Kandidaten signalisiert, dass man an seiner Bewerbung interessiert ist.

Die Angabe einer Gehaltsspanne vor einem Vorstellungsgespräch erhöht Ihre Chancen drastisch, Bewerber anzuziehen, aber Sie müssen auch die richtige Plattform finden, um Ihre Stellenanzeige in Frankreich zu veröffentlichen.

Mehr dazu:

• 10 Tipps um Bewerber in Frankreich per Stellenanzeige zu finden
• Personal in Frankreich einstellen: 7 Tipps für effektives Recruiting
• 10 Erwartungen französischer Bewerber an den neuen Arbeitgeber