Durchschnittsgehalt und Medianeinkommen in Frankreich 2025
Das Durchschnittsgehalt und das Medianeinkommen sind wichtige Indikatoren, die Aufschluss darüber geben, wie sich die Einkommensverteilung im Land entwickelt hat. Während das Durchschnittsgehalt einen allgemeinen Überblick über die Einkommenssituation bietet, spiegelt das Medianeinkommen besser wider, wie die Vergütungen im mittleren Bereich der Bevölkerung verteilt ist. Wir untersuchen, welche Faktoren das Einkommen in Frankreich beeinflussen und welche Trends im Jahr 2025 zu erwarten sind.
2. Mittleres Einkommen, Durchschnittslohn und Nettoäquivalenz
3. Was sind die neuesten Entwicklungen bei den französischen Gehältern?
4. Welche Erhöhungen sind für 2025 geplant?
Durchschnittsgehalt in Frankreich
Das Durchschnittsgehalt ist nicht mit dem Medianeinkommen zu verwechseln. Das Durchschnittsgehalt ist der Pro-Kopf-Durchschnitt aller Gehälter einer Stichprobe von Arbeitnehmern. Dabei wird die Summe aller gezahlten Gehälter durch die Anzahl der französischen Arbeitnehmer geteilt. Diese Division ergibt das Ergebnis des Durchschnittsgehalts.
Das durchschnittliche Bruttogehalt in Frankreich beträgt laut Insee, dem nationalen Statistikamt, 39 800 Euro pro Jahr bzw. 3 316 Euro pro Monat (Stand 2024). Dies entspricht einem ungefähren, monatlichen Nettogehalt von 2 586 Euro. Diese Zahl berücksichtigt die Gehälter in allen Branchen, Erfahrungsstufen und Regionen.
Medianeinkommen in Frankreich
Der Medianlohn ist das Lohnniveau zwischen zwei Hälften (50 % + 50 %). Dabei kann man davon ausgehen, dass 50 % der Arbeitnehmer mehr als den Medianlohn verdienen und 50 % der Arbeitnehmer weniger als den Medianlohn verdienen.
Um dieses Ergebnis zu erhalten, muss man eine Population in zwei Gruppen mit der gleichen Anzahl von Mitarbeitern aufteilen: Die Trennung dieser beiden Gruppen entspricht dem Medianlohn.
Das Medianeinkommen in Frankreich liegt bei 2 231 € netto / Monat (Stand 2024). Im öffentlichen Dienst beträgt der Nettomedianlohn 2 480 € netto /Monat.
In Frankreich liegt aktuell das mittlere Einkommen 14 % unter dem Durchschnittslohn.
Eine andere wichtige Zahl ist das Nettoäquivalenzeinkommen. Hierfür wird das Einkommen einer Familie durch die Anzahl der Familienmitglieder geteilt. Es berücksichtigt demnach nicht nur die Gehälter der Erwachsenen, sondern auch die (meistens) nicht vorhandenen Einkommen der Kinder.
Laut der letzten verfügbaren Statistiken von Insee (aus dem Jahr 2021) lag das Nettoäquivalenzeinkommen auf dem französischen Festland bei 23 160 Euro pro Jahr. Dies entsprach einem verfügbaren Einkommen von 1 930 Euro für eine alleinstehende Person pro Monat und 4 053 Euro für ein Paar mit zwei Kindern unter 14 Jahren, ebenfalls pro Monat.
Seit dem 1. November 2024 liegt der gesetzliche Mindestlohn in Frankreich (SMIC) bei 1 801,80 € brutto monatlich (bzw. 1 426,30 € netto) für einen Vertrag mit 35 Wochenstunden. Er ist an die Inflation gekoppelt und wurde innerhalb von sechs Jahren zwölf mal angehoben.
Laut dem Bericht der Expertengruppe zum SMIC erhielten 17,3 % aller Arbeitnehmer in der Privatwirtschaft den französischen Mindestlohn (Stand Ende 2023). Ein historisch hohes Niveau, das nicht ohne Auswirkungen auf andere Löhne bleibt, insbesondere auf die Löhne am unteren Ende der Lohnskala, die langsamer steigen als der Mindestlohn.
Zwischen 2008 und 2024 verzeichnete der Nettolohn in Vollzeitäquivalenten in der Privatwirtschaft einen Anstieg um 5,8 % in konstanten Euro (d. h. inflationsbereinigt), was einem durchschnittlichen Anstieg von 0,5 % pro Jahr entspricht. Parallel dazu stieg es im öffentlichen Dienst um 1,6 %, also etwa 0,1 % pro Jahr.
Die französische Regierung hat ihren Willen bekundet, "Frankreich zu entsmikarisieren (abgeleitet von dem abwertenden Begriff "Smicard" für Bezieher des Mindestlohns), indem sie insbesondere:
die Branchenverhandlungen in den Sektoren beschleunigt,
die Lohntabellen nicht im gleichen Tempo wie den SMIC steigen lässt,
bestimmte Arbeitgeberbeiträge auf Löhne, die etwas über dem Mindestlohn liegen, senkt.
Während im vergangenen Jahr die Unternehmen ihren Beschäftigten durchschnittlich 3,8 % mehr Lohn gewährten, dürften sie 2025 weniger großzügig sein, so die Prognosen mehrerer Unternehmen (u.a. Groupe Alpha, LHH, WTW).
Für 2025 deuten die Prognosen auf einen leichten Rückgang der Lohnerhöhungen hin, wobei in Frankreich ein Durchschnitt von 3,6 % erwartet wird. Diese Prognose spiegelt einen vorsichtigen Ansatz der Unternehmen angesichts der anhaltenden wirtschaftlichen Unsicherheiten wider.
Für Beschäftigte auf betrieblicher Ebene werden Erhöhungen von 3,7 % erwartet, während Führungskräfte und Manager mit durchschnittlich 3,8 % rechnen können.
Für Angestellte und Techniker werden durchschnittliche Lohnerhöhungen von 3,9 % erwartet, was der Praxis und den Trends für 2024 entspricht.
Für 2025 rechnet die Banque de France mit einer Inflation von rund 2 %.
Mehr dazu:
- Gehälter in Frankreich: nach Regionen und Departements
- Gesetzlicher Mindestlohn in Frankreich (SMIC): Höhe / Betrag
- Gehalt in Frankreich: Brutto / Netto, Sozialabgaben, Steuern
Olivier Geslin